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Soviel Regen wie noch nie!

  • Sintflut - Es war noch nie schlimmer als zuvor: Bis zu 70 Liter pro Quadratmeter binnen einer Stunde. Warum so häufig, so heftig und so folgenschwer: Die wichtigsten Fragen zum Chaos-Wetter.

    Wie entstehen solche sintflutartigen Regenfälle?
    Die sehr warme Luft der vergangenen Tage hat große Mengen Wasser gespeichert. Wasser ist immer in der Luft enthalten, in Form von Wasserdampf. Dieser gelangt in die Atmosphäre, wenn durch Sonneneinstrahlung ein Teil des Wassers aus Ozeanen, Seen und Flüssen verdunstet. Wenn die wassergesättigte Luft plötzlich abkühlt, ist ihre Speicherfähigkeit überfordert. Es regnet. Wie stark, hängt davon ab, um wie viel Grad die Temperatur gesunken ist. Die Folge: Quellbewölkung und heftige Gewitter.
    Warum häufen sich derartige Wolkenbrüche?
    Die globale Erwärmung verstärke die Intensität von Unwettern, sagt Mojib Latif vom Max-Planck-Institut für Meteorologie. Seit 100 Jahren erwärmt sich die Erde vor allem als Folge des hohen Verbrauchs an fossilen Brennstoffen. Durch die Erwärmung kann die Atmosphäre mehr Wasserdampf aufnehmen. Dadurch verstärkt sich der Treibhauseffekt. "Und weil mehr Wasser in der Atmosphäre steckt, treten auch heftigere Niederschläge auf", so Latif. Eine Zunahme extremer Wetterumschwünge von großer Hitze zu heftigen Gewittern beobachtet auch der Deutsche Wetterdienst. Dessen Experte Hans-Joachim Heinemann erläutert, die Monate Juni und Juli seien dieses Jahr um etwa ein bis zwei Grad wärmer gewesen als im langjährigen Durchschnitt. So kommt es, dass in diesem Jahr an einem einzigen Gewittertag mit bis zu 70 Litern Niederschlag schon fast die gesamte mittlere Monatsmenge an Regen erreicht wird.
    Warum trifft es manche Stadtteile und Orte mehr als andere?
    Durchschnittlich 30 bis 35 Liter Wasser pro Stunde und Quadratmeter gingen auf Hamburg und Teile Norddeutschlands nieder. Spitzenwerte erreichten Blankenese und Finkenwerder mit jeweils 65 Litern. "Solch ein Ereignis kommt statistisch in Hamburg nur alle 4600 Jahre vor", sagt Matthias Sobottka, Kundenbetreuer bei der Stadtentwässerung. "Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1960 haben wir noch nie solche Regenmengen in einer Stunde gemessen. Es erwischt jede Region einmal, ohne dass irgendjemand das beeinflussen könnte", sagt Wolfgang Riecke, Klima- und Umweltberater beim Seewetteramt Hamburg. Die Folgen starker Niederschläge hängen stark von den Begleitumständen ab. Dadurch kann das Oberflächenwasser nur langsam versickern. Zudem war beim Unwetter vor wenigen Tagen ein Deich gebrochen.
    Warum werden immer wieder Straßen und Keller überflutet?
    Durch den enormen Wasserdruck in den Kanälen schossen Gullydeckel aus der Verankerung, überall im Stadtgebiet liefen Keller voll, waren Straßen überflutet. "Hamburgs Sielnetz ist auf Regenereignisse vorbereitet, die sich rein statistisch alle fünf Jahre ereignen", so Sobottka. Teilweise sind die unterirdischen Kanäle mehr als 150 Jahre alt. Doch selbst modernste Abwasserwege könnten derartige Massen nicht bewältigen. "Besonders in der Innenstadt, wo ja große Teile des Bodens versiegelt sind, kommt es dann schnell zu Überschwemmungen." Künftig will die Stadtentwässerung verstärkt mit der Baubehörde kooperieren. Sobottka: "Bei Neubauten wird nicht immer ausreichend auf Regenabflüsse geachtet. Flaschenhals-ähnliche Engpässe an und neben Bauwerken sorgen immer wieder für Probleme." Auch seien Gräben nicht immer so konstruiert, dass sie Wasser ableiten könnten. Sobottka weist darauf hin, dass Hausbesitzer für überlaufende Abflüsse oft selbst verantwortlich sind: "Jeder Hauseigner ist verpflichtet, sich gegen Rückstau abzusichern. Klempner können Klappen und Ventile einbauen, die dann natürlich auch gewartet werden müssen."
    Ist zu befürchten, dass solche Unwetter zur Regel werden?
    "Wir müssen solche extremen Gewitter in Zukunft häufiger befürchten", prophezeit Wetterdienst-Experte Heinemann. Und Fachmann Latif warnt: "Wenn wir weiterhin so viel Treibhausgase in die Atmosphäre entlassen, dann wird sich die Erde in den folgenden hundert Jahren um etwa weitere 3 Grad Celsius (im globalen Mittel) erwärmen. Die derzeitigen Wetter-Bedrohungen sind dann nur erste, geringe Anzeichen von dem, was noch kommen wird."
    Wann ist mit dem nächsten Wetter-Chaos zu rechnen?
    Wenn es sehr heiß wird und sich ein neues Tief nähert, dann kann eine neue Grenzfläche zwischen einer Kalt- und Warmfront entstehen. Dann sind alle Voraussetzungen für einen neuen Wolkenbruch erfüllt.

    Bitte verstehen Sie uns nicht falsch! Wir wollen mit solchen Pressestimmen nicht "Schwarzmalen", aber es definitiv Fact, daß mit vermehrten Unwetter und Regenbrüchen, welche dem Hochwasserschutz eine noch wichtigere Rolle als bisher zusprechen, rechnen müssen und in Zukunft immer mehr zur Tagesordnung gehören!


Weiterführende Informationen und eine umfangreiche Sammlung von Statistiken, Diagrammen, Vorrausberechnugnen etc. finden Sie im Internet bei Wikipedia :

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